Der 8-Bit-Heimcomputer Commodore 64, allgemein auch als C64 bezeichnet, wurde im Jahr 1982 auf den Markt gebracht und hat bis zu seinem Produktionsende 1994 alle zur damaligen Zeit denkbaren Verkaufsrekorde im Computersegment gebrochen. Der C64 gilt als meistverkaufter Heimcomputer der Welt. Die Schätzungen über die Verkaufszahlen schwanken zwischen 12,5 bis 30 Millionen Einzelexemplaren.
Was ein Heimcomputer zur damaligen Zeit leisten konnte, war im Vergleich zu heute nicht viel. Zu den Anwendungen zählten Spielen, Rechnen, Daten-Kopieren, Programmieren und Drucken.
Top-Nadeldrucker der MPS-Serie: Commodore MPS 1000
Technische Daten
Drucker-Modell | Commodore MPS 1000 |
Druckkopf | 9 Nadeln |
Papier | Einzeleinzug oder endlos |
Geschwindigkeit laut Hersteller | bis zu 100 Zeichen pro Sekunde |
Geschwindigkeit im Praxistest | ca. 80 Zeichen pro Sekunde |
Besonderheit | Automatischer Blatteinzug |
Schnittstellen | CBM + Centronics |
Es gab einige Druckermodelle für den Commodore Heimcomputer. Unter anderem wurden für den C64 Drucker von den auch heute noch bekannten Herstellern Epson, Canon und Hewlett-Packard hergestellt. Doch auch Commodore selbst produzierte und vertrieb einige einige Ausgabegeräte für den C64, u.a. Monitore, Plotter und Drucker. Ein Drucker-Modell war der Commodore MPS 1000, ein 9 Nadel-Druckkopf-Drucker.
Der MPS 1000 konnte im Vergleich zu seinem Vorgängermodell, dem MPS 801, schon doppelt so viele Zeichen pro Sekunde drucken, nämlich bis zu 100 Zeichen pro Sekunde. Im Test waren es dann zwar 80 Zeichen/s (siehe unten). Doch selbst das war eine starke Leistung für damalige Verhältnisse und absolut alltagstauglich. Nadeldrucker waren damals der Standard für den Heimanwender, vergleichbar mit der heutigen Stellung von Tintenstrahldruckern.

Es gab zwar bereits in den 80er Jahren Tintenstrahldrucker und Laserdrucker, doch preislich waren diese für Heimanwendungen undenkbar. Schon der Nadeldrucker MPS 1000 kostete rund 800 Deutsche Mark und galt als Technikwunder. Im unten eingeblendeten Hardware-Test einer Testzeitschrift wurde dieser Nadeldrucker in der Kategorie „Drucker unter 1000 Mark“ getestet:
Technischen Daten des Commodore MPS 1000 im Praxistest

Zu den Anschaffungskosten kamen noch die Kosten für das Farbband, welches damals ca. 16,- DM gekostet hat. Heute findet man gelegentlich bei eBay einen gut erhaltenen Commodore MPS 1000 zum Preis von etwa 50 bis 120 Euro. Auch Farbbänder kann man noch für 4 bis 12 Euro kaufen.
Für Liebhaber und Sammler hat dieser Drucker Kultcharakter und einen historischen Wert!
Probleme des MPS 1000 im Praxistest

Mit dem MPS 1000 wollte Commodore eine technische Errungenschaft erreichen und die Druckerindustrie für Heimdrucker revolutionieren. Doch in der Praxis konnte der Drucker nicht in allen Belangen überzeugen. Der Drucker zeichnete sich durch einige Probleme und Schwachstellen aus, die den Betrieb erschwerten.
Übersicht der Probleme in der Praxis:
- Im ASCII-Modus konnten keine Umlaute gedruckt werden
- Bei fehlender Software-Unterstützung konnte das Druckbild nicht überzeugen
- Es gab viele Software-Kompatibilitätsprobleme
Erst im IBM-Modus funktionierte der MPS 1000 als zuverlässiger und einfach zu bedienender Drucker. In diesem Modus konnte er bis zu 1920 Punkte pro Zeile drucken und damit auch mit einer ordentlichen Druckqualität überzeugen.
Quellen und weiterführende Links
- Anleitung für den Commodore MPS 801 – Download als ZIP-Datei (beinhaltet 1 Textdatei)
- How many Commodore 64 computers were really sold? – pagetable.com
- MPS 1000 im Hardware-Test, Ausschnitt aus der Zeitschrift „64’er – Das Magazin für Computer-Fans“ – Ausgabe 2, Februar 1987 online abrufbar durch dieses schöne Projekt